Nach einer Wurzelbehandlung können bei aller Sorgfalt dennoch Schmerzen auftreten.
Das kommt sogar relativ häufig vor. Machen Sie sich also keine Sorgen!
Die Intensität der Schmerzen variiert allerdings und ist meist auch davon abhängig, wie empfindlich der Körper generell auf Eingriffe reagiert und wie sensibel die subjektive Wahrnehmung ist.
Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, sorgsam mit sich vor und nach der Behandlung umzugehen!
Schonen Sie sich und Ihren Körper schon im Vorfeld, damit er Reserven hat, den Eingriff besser verkraften zu können.
Vermeiden Sie Stress, sorgen Sie für genügend Schlaf und verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
Auch der Kaffeekonsum sollte nach Möglichkeit reduziert werden.
Auch die ersten Stunden und Tage nach dem Eingriff sind wichtig. Je mehr Gutes man seinem Körper in dieser Zeit zukommen lässt, desto schneller wird der Heilungsprozess verlaufen, so dass Betroffene deutlich weniger Schmerzen zu ertragen haben.
Wobei eine vollständige Heilung erst nach ca. 4 bis 6 Monaten zu erwarten ist!
Wenn es zu Schmerzen direkt nach der Wurzelbehandlung kommt, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Meistens verschwinden pochende Schmerzen oder Druckschmerzen nach spätestens einer Woche.
Wenn das nicht der Fall ist, müssen Sie sich unbedingt erneut bei uns vorstellen. Evtl. ist die Wurzelkanalbehandlung dann nicht der letzte Therapieschritt des betroffenen Zahns.
In seltenen Fällen können Schmerzen aber auch nach Monaten oder Jahren nach einer Wurzelkanalbehandlung wieder auftreten. Dabei klagt entweder der Patient über Schmerzen, oder wir erkennen beim Röntgen, dass die Entzündung im Knochen (apikale Parodontitis) nicht ausgeheilt ist, sich im schlimmsten Fall sogar vergrößert hat.
Verantwortlich hierfür sind Bakterien die im Wurzelkanalsystem verblieben sind. Die damit verbundene Mikroflora im Wurzelkanal bildet Antigene und Toxine, die über die Wurzelspitze in den Knochen gelangen und dort eine Abwehrreaktion hervorrufen.
Die körpereigene Immunabwehr kann diese Bakterien im Wurzelkanal leider nicht erreichen.
So führen weder die körpereigene Immunabwehr noch Antibiotika zum Ausheilen der Entzündung
im Kieferknochen. Mögliche Therapieschritte sind nun eine Revision der Wurzelbehandlung.
Bei der Wurzelspitzenresektion wird von außen, durch ein kleines Loch, ein Zugang in Richtung Wurzelspitze geschaffen. Die Wurzelspitze wird freigelegt, die Entzündung gesäubert und mittels spezieller Instrumente, die entzündeten Wurzelspitzen abgeschnitten.
Erst nach 3-6 Monaten lässt sich der Erfolg einer Wurzelspitzenresektion anhand von Röntgenbildern beurteilen. Grundsätzlich führen die wenigsten Wurzelspitzenresektionen zum Erfolg - oft bilden sich schlussendlich noch Abzesse oder Zysten. Meistens wird dadurch viel Knochensubstanz geopfert, die später bei einem gewünschten Implantat wieder mühselig aufgebaut werden muss.
Wir raten demnach bei erfolgloser Revision der Wurzelbehandlung zur Entfernung des Zahnes.
Wenn der Zahnnerv angegriffen wird, entsteht der typische pochende Zahnschmerz.
Meist meldet der Nerv sich in der Nacht, wenn sich das entzündetet Gewebe durch die Wärme
im Bett ausdehnt und dann stärker schmerzt.
Ibuprofen ist in der Regel das Schmerzmittel der Wahl bei Zahnschmerzen - soweit keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen! Auch bei Zahnschmerzen während oder nach einer Wurzelkanalbehandlung ist Ibuprofen zu empfehlen. Von Aspirin (ASS) ist abzusehen, da der Wirkstoff Acetylsalicylsäure die Blutgerinnung hemmt. Im Falle eines zahnärztlich chirurgischen Schnittes, z.B. bei einer Abszessspaltung, wird es dadurch länger bluten. Aspirin, hat im Gegensatz zu Ibuprofen, mehr Nachteile als Vorteile in der Therapie gegen Zahnschmerzen.
Schlussendlich werden aber Dr. Jakob und/oder Dr. Idowu individuell für Sie entscheiden, welches Schmerzmittel für Sie am Besten geeignet ist!
All diese Informationen ersetzen nicht den Besuch beim Arzt!
Im Zweifel bitte immer in der Praxis anrufen bzw. einen Termin vereinbaren!